1100-1200 | 1200-1300 | 1300-1400
1400-1500 | 1500-1600 | 1600-1700
1700-1800 | 1800-1900 | 1900-2000

Schlebusch im Wandel der Zeiten

Schlebusch gehört mit zu den ältesten Siedlungen unserer Umgebung. Unbekannt ist wann sich hier die ersten Siedler niedergelassen haben. Einziger Nachweis menschlicher Spuren in unserer Nähe ist die bereits in der Eiszeit — vor 100.000 Jahren — ausgestorbene Menschenform des Neandertalers. Im Jahre 1856 wurde er als erstes vorzeitliches Menschenskelett entdeckt.

Wie zahlreiche Funde von Gräbern, Urnen, Beilen, Armreifen, Pfeilspitzen und anderen Gebrauchsgegenständen aus der mittleren — vor 10.000 Jahren — und jüngeren Steinzeit — vor 4000 Jahren —, der Bronzezeit und Hallstattzeit beweisen, wurde unser Raum bereits Jahrtausende vor Christi nicht nur durchstreift, sondern auch bewohnt. Fundorte in Schlebusch waren Am Märchen, Am Telegraf, Bensberger Straße und Waldsiedlung.

Besondere Verdienste erwarb sich dabei der frühere Schulrektor Johann Lennartz, geboren am 3. Juli 1863 in Wassenberg. Er war als Bodenpfleger für die vor- und frühgeschichtlichen Bodenaltertümer der Beauftragte des Rheinischen Landesmuseums. Alle Funde wurden von ihm erfaßt und soweit als möglich ergänzt und präpariert. Sie sind heute im Landesmuseum in Bonn archiviert und auf Schloß Burg oder in Kölner Museen zu finden. Johann Lennartz war von 1902-1928 Rektor und verstarb am 7. September 1947 in Schlebusch.

Geschichtsschreiber berichteten über die ersten Jahrhunderte n. Chr. von einem "leeren Raum um Köln". Sie sahen auch im 6. bis 7. Jahrhundert bei uns den Beginn der fränkischen Siedlungsgeschichte. Die Gründung von Rheindorf und Wiesdorf lag wohl in der Zeit zwischen 600 und 900 n. Chr.

Die ältesten Siedlungen waren wahrscheinlich die in der damaligen Umgangssprache mit "Rodt" bzw. "Rath" (Rodung) bezeichneten, wie Schlebuschrath, Alkenrath, Edelrath und Hemmelrath. Der Name Schlebusch oder in heimischer Mundartform "Schliebesch" deutet auf "Schlehenbusch" hin. Ein weiterer Hinweis darauf wäre auch im Wappen eines Siegels auf einer Urkunde vom 10. November 1575 zu sehen, das im quergeteilten Schilde unten einen Schlehdorn, oben einen Löwen zeigt. Bei der Urkunde handelt es sich um einen Grundstücksverkauf von Dietrich von Hall zu Ophoven im Gerichte zu Schlebusch (Sleychbuisz) an den Kölner Bürger Heinrich Unkelbach.