Sachsenvilla erhält neues Gesicht

 

SCHLEBUSCH. Lange hat sie leergestanden, dem Verfall weitgehend ausgeliefert. Jetzt ist Bewegung in die Pläne um die gut 120 Jahre alte Sachsenvilla gekommen. Nachdem der Stadtrat am Montag endgültig den Bebauungsentwurf der Projektgemeinschaft „Sachsenvilla“ - einem Verbund mehrerer Investoren, darunter auch die Baufirma Hohns - abgesegnet hatte, stellte die Gemeinschaft gestern ihre konkreten Pläne der Öffentlichkeit vor.Danach soll auf dem rund 3600 Quadratmeter großen Grundstück am Münsters Gässchen / Ecke Oulustraße ein u-förmiger Gebäudekomplex entstehen, der sich in den Altbau der Sachsenvilla und einen modernen Neubau aufteilt. Das Mittel- und Verbindungsstück der beiden Gebäude bildet ein dreistöckiges Glasrondell an der Oulustraße. Das historische Äußere der Villa soll dabei erhalten bleiben, nur der Innenraum wird saniert.

Genutzt werden sollen die Gebäude zur Hälfte als Wohnraum, zur Hälfte als Büro- und vereinzelt auch als Ladenfläche. Der autofreie Innenhof dient der Erholung. Das Konzept hinter der Planung heißt dabei: Wohnen und Arbeiten unter einem Dach.

„Wir hoffen, durch den Bau ein attraktives Entrée nach Schlebusch zu schaffen“, so der Entwickler des Projektes, Klaus Kugelmann, der mit seiner Idee Anwälte und Ärzte genauso ansprechen will wie Künstler, Familien oder Rentner. Insgesamt18 bis 22 Miet- und Eigentumswohnungen zwischen 35 und 150 Quadratmetern - darunter mehrere Penthäuser - sind im Alt- und Neubau geplant; sie verteilen sich auf die oberen Stockwerke der beiden dreigeschossigen Gebäude. Im Erdgeschoss sind - wie im Glasrondell auch - vor allem Büroflächen vorgesehen. Etwaige Parkprobeme soll eine Tiefgarage mit 77 Stellplätzen unter dem Grundstück lösen.

Bereits im kommenden Frühjahr werden die Baufahrzeuge anrücken, geplante Bauzeit: 14 Monate. Ob die bislang geschätzten Investitionskosten von etwa sieben Millionen Euro reichen werden, konnten die Bauherren gestern noch nicht sagen. „Das hängt davon ab, wie differenziert und vor allem teuer der Innenausbau wird“, so Kugelmann. Wünsche von Käufern würden beim Bau schließlich berücksichtigt.

Bis zum Baubeginn will die Projektgemeinschaft die Villa allerdings noch für künstlerische Zwecke nutzen. So öffnet dort am kommenden Sonntag um 11.30 Uhr für eine Woche die Kunstausstellung „1 Haus - 3 Künster - 7 Tage“ mit Werken von Volkhard Kempter, Thomas Kohl und Qi Yang ihre Pforten. (EH)


Quelle: Leverkusener Anzeiger, 11.12.2002

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